Montag, 29. Juli 2013

Todesurteil





Der Fluss lag ruhig da und hinter den Bergen am Horizont färbte sich der Himmel schon in rötliches Licht. Das Ufer stieg sanft an in sattem Grün, Insekten schwirten umher und von weitem war er Schrei eines Raubvogels zu hören. Die klare Luft war warm und ein sanfter Wind strich vom Fluss her durch die Bäume...

Isabell kam gutgelaunt und nichts ahnend an den Brunnen in der Mitte der Stadt der zu sowas wie einem Treffpunkt geworden war als Cato auf sie zustürmte und nach der Händlerin Livia fragte. Just in diesem Moment trat die Frau aus der Tür ihres Hauses. Als die Frau zu den Beiden trat befahl Cato Isabell einen Rarius zu holen er würde sie solange festhalten. War es also soweit die Händlerin wurde festgenommen. Isabell gehorchte dem Befehl des Prätors und eilte zum Turm der roten Kaste.
Unten im Versammlungssaal war niemand so rannte Isabell die Treppen hoch doch niemand war da, alle Rarii befanden sich auf Wachgang oder Patrouille. Etwas lies sie stutzen und kurz still verharren. Kam da ein stönen aud dem Zimmer des Legaten Luc? Da, wieder diesmal lauter, Isabell legte vorsichtig ein Ohr an die Tür des Legaten.
Sie hörte seine Stimme und die seiner Gefährtin, anscheinend war Luc gerade dabei einen strammen Sohn zu zeugen. Schnell huschte Isabell von der Tür weg und die Treppe hinunter. Luc konnte sehr ungehalten werden wenn man ihn störte das wusste sie und ihn bei so einer wichtigen Aufgabe zu stören wagte Isabell nicht. schnell noch wärend sie weghuschte, schickte Isabell ein Stoßgebet an die Pristerkönige, mögen ihm eine wunderschöne rothaarige Tochter geschenkt werden die sich nichts mehr wünscht als Schreiberin zu werden. Unten im Saal begegnete sie zwei Wachen denen sie Catos Anweisung weiter gab und schnell eilte sie mit den Wachen hinter sich zurüch zum Brunnen.

Der Wind strich weiter von den Bäumen über die Wiese und sanft durch das dunkle Haar der Frau die dort auf der Wiese kniete. Sie kniete nicht wie eine Sklavin, nein sie kniete dort wie eine Freie, fast friedlich, gehüllt in ein weißes Gewand das unten in einem goldenen Saum endete. Die Frau trug keinen Veil, warum trug sie keinen? Isabell erinnerte sich, sie selber hatte ihn der Frau abgenommen...

Cato lies die Frau abführen zum Gerichtssaal im Zylinder der blauen Kaste wo man die Händlerin in einen Käfig sperrte. Dann verkündete der Prätor Cato was der Frau vorgeworfen wurde und auch gleich das Urteil. Es herrschte das Kriegsrecht so das man Gefangene direkt für ihre Vergehen aburteilte.
Bestechung von hohen turmischen Beamten in zwei Fällen, Spionage für Cos, Anstiftung zum Heimsteinverrat und Mordversuch warf man ihr vor und Cato sprach das Todesurteil über sie aus.
Nun lag es an der Händlerin selber wie sie sterben würde, schnell durch das Schwert oder lange und qualvoll auf dem Pfahl. Wenn sie die Gnade des schnellen Todes wählen würde müsste sie sagen was sie weiss.

Immer roter wurde der Himmel hinter den Bergen. Rot auch auf weiß am Bein der knienden Frau, sich ausbreitend wie das Rot des Sonnenuntergangs. Klack, klack, klack machte es von der Mühle her. Die warme Luft vermischte sich mit dem Geruch von frisch gebackenen. Klack, klack,klack. Isabell erzitterte, eine Hand ergriff ihre. Frieden, doch irgendwas war falsch an dieser Idylle. Klack, klack, klack kam es von der Mühle herauf. Rot auf weiß...

Die Arroganz der Frau wich nur langsam als man ihr klar machte was sie erwarten würde, wie man sie töten würde wenn sie nicht preisgibt was sie weiss. Ihre Taten stritt sie nicht ab aber sie wüsste nichts beteuerte sie immer wieder. Egal welche Frage Isabell ihr stellte und wie sehr sie der Händlerin Livia drohte sie bleib dabei das sie viel zu unwichtig sei um die Pläne des Ubar von Cos zu kennen. Doch sie mussten sicher gehen, ein kurzer Befehl des Prätors genügte und der Rarius Sir janus der inzwischen zusammen mit Lady Talia dazugekommen war, schoss einen Pfeil in das Bein der Frau die laut aufschrie und zusammen sackte. Dann befahl Cato das die Frau verbunden werden sollte bevor sie verblutete und nicht mehr reden könne. Isabell erklärte sich dazu bereit und für einen Moment, dem Moment als der Befehl kam und dem als sie in den Käfig trat hatte sie es sogar vor, die Frau verbinden so das sie nicht verbutet. Doch dann sah sie sie dort liegen. Die Feindin die für Cos spionierte, die ihr soviel Arroganz entgegen gebracht hatte, die versucht hatte Zwietracht zu sehen, die versucht hatte Amira zu töten.

Klack, klack, klack. Hinter der knienden Frau stand ein Mann im Blauen Gewand eines Schreibers, der Gesichtsausdruck entschlossen. In das Klack, Klack, Klack, der Mühle mischte sich das scharfe klirrende Gereusch eines Schwertes das gezogen wird. Rot auf weiß, Isabell starrte auf das Kleid der Frau rot auf weiß wie Siegelwachs auf dem Papier eines Todesurteils...

Wut kochte in Isabell hoch als sie sich zu der Frau nierder kniete, Wut darüber Spielball im Intriegenspiel zu sein das Cos mit Turmus trieb. Wut über die feigen Anschläge und die Arroganz. Wut über die eigene Ohnmacht dabei.
Mit festem Griff packte Isabell den Schafft des Pfeils und drehte ihn einmal um. Die Händlerin schrie auf, beteuerte wieder nichts zu wissen doch Isabell wollte sicher gehen, Wieder fragte sie nach der Spezialeinheit aus Cos hinter der man her war dabei drehte sie den Pfeil erneut diesesmal in die andere Richtung. Wieder schrie die Frau auf gepeinigt vom Schmerz in ihrem Bein. Erst als hinter Isabell die Tür des Käfigs wieder aufgeschlossen wurde ließ sie von der Frau ab. Sie war sich sicher das sie die Wahrheit sagte und auch der Prätor war dieser Meinung.
Er gewährte der Frau die Gnade eines schnellen Todes durch das Schwert und trat dann an das Pult um das Urteil zu besiegeln, danach traten Isabell und Talia als Präfekten der Stadt an das Pult und besiegelten das Urteil ebenfalls.

Leises rascheln der Roben verriet Isabell das Leute hinte ihr standen. wieder greischte der Raubvogel auf und ein Sonnenstrahl reflektierte sich im Schwert des blau gewandeten Mannes. Stolz und anmutig die kniende Frau. Vor Entsetzen starr Isabell. Klack, klack, klack. Ein Schwert hieb durch die Luft und zerschnitt diese mit einem bösen zischen...

Für Cos ihren Heimstein sei es gewesen sagte die Händlerin in ihrem Käfig und das es doch das Richtige sei was Cos tut, warum man das nicht einsehen wollte. Wie ein Dolch trafen Isabell diese Worte. Hatte Isabell nicht auch immer gedacht das sie das Richtige tut für ihren Heimstein? Was unterschied sie von dieser Frau die nun für ihren Heimstein und ihre Überzeugung sterben würde? Hatte Isabell nicht das gleiche Schicksal in Lydius erwartet nach der Folter, aus genau den selben Gründen? Oder in Kasra? Sie hatte immer wieder Glück gehabt mehr nicht. was unterschied sie nun von dieser Frau? Isabell wusste keine Antwort und kam sich unheimlich schäbig vor bei dem was sie der Frau kurz vorher noch angetan hatte. Doch hatte sie das nicht auch für IHREN Heimstein aus ihrer tiefsten Überzeugung getan? Isabell bereute nicht das sie das Todesurteil mit unterzeichnet hatte, die Frau war eine Feindin und sie war der Verbrechen die man ihr vorwarf überführt, aber sie bereute die Frau gequält zu haben denn das machte sie nicht besser als die Peiniger die sie einst selber verhörten.
Plötzlich empfand Isabell sowas wie eine Hochachtung für diese Frau, sie würde für ihre Überzeugung ja sogar für ihren Heimstein sterben.
Leise flüsterte Talia von hinten zu Isabell "Lass uns zu den Pristerkönigen beten das uns nicht das selbe wiederfährt" Isabell dachte an ihre Gefangenschaft in Lydius und Kasra.

Klack, klack, klack. Der Kopf der Frau fiel in das saftig grüne Gras und kullerte ein kleines Stück nur. Ihr Körper blieb scheinbar eine Ewigkeit so knien wie vorher, als hätte jemand die Zeit eingefrorendann langsam kippte auch er vorn über und viel in das Gras. Rot breitete sich aus, auf dem Grün der Wiese, dem Weiß ihres Gewandes, auf dem Blau des Schreibers. Isabell hob ihre Hände und betrachtete sie, rot, rot vom Blut der Frau das an ihren Händen klebte. Klack, klack, klack kam es von der Mühle herauf. Über den Fluss zog kreischend der Raubvogel und die Sonne färbte den Himmel über Turmus in dunkles Rot.

5 Kommentare:

  1. Ich glaube Isabell hat die Sache ziemlich mitgenommen. Das klingt richtig emotional, genau nach meinem Geschmack. ^^

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  2. Nun, was den Unterschied betrifft, so wäre die Frage ob sich Isabell jemals der Spionage (und damit meine ich nicht den üblichen diplomatischen Dienst - von Diplomaten oder auch nur Gästen muss man erwarten, dass sie ihrem Heimstein berichten), Beamtenbestechung zum Zwecke der Unterminierung, der Anstiftung zum Heimsteinverrat und des versuchten Giftmordes schuldig gemacht hat.

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  3. Ich muss gestehen, dass war auch für mich nicht ganz ein so einfaches RP. Und ja Nea ein schön und sehr bewegend geschriebener Post.
    Gruss Talia

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  4. Sponage?.. Isabell? Aber hallo Freund Anonymus du solltest Isabell mal in ihrem schwarzen Catsuit sehen über den Dächern von Kasra, hm, ach nee sieht man ja nicht. ICH WAR NIE HIER... DU HAST MICH NIE GESEHEN.

    Danke für euer Lob aber ich fand das war mal ein ganz besonderes RP und es hat einen besonderen Post verdient gehabt. *ganz stolz guckt* und ja es war seeeehr ergreifend.

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  5. Neas und Talias lobenden Worten will ich mich anschließen: eine absolut authentische und sehr lebendige und mitreißende Schilderung des RP, das ich leider nicht miterleben, u.a. Dank Deines Posts jedoch ergreifend nacherleben konnte! Und wer Dich kennt weiß, dass 100% Isabell in den Worten steckt :-)
    Liebste Grüße
    Deine Mith

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